Queere Musik – Sommer 2015

Es ist ein paar Monate her, seit ich zuletzt neue Fundstücke vorgestellt habe, also Musik von oder über LGBTQIA. Da hat sich einiges angesammelt, also heute direkt 6 Songs, die mir in den letzten Monaten aufgefallen sind. Wie immer trifft nicht jedes der Lieder unbedingt meinen persönlichen Musikgeschmack, aber alle Videos haben es geschafft mein Interesse zu wecken — sei es wegen der Videos, des Textes oder der Herkunft der Künstler:

1. Mashrou‘ Leila – 3 minutes / مشروع ليلى – ٣ دقائق


Die Alternative Band Mashrou‘ Leila („Projekt einer Nacht“, oder auch „Leilas Projekt“) aus Beirut im Libanon, ist im gesamten Mittleren Osten extrem erfolgreich, obwohl oder vielleicht auch gerade weil sie Tabu-Themen in ihren Songs behandeln — etwa vorehelichen Sex, Homosexualität und Genderrollen.
In weichem Arabisch vermischen sie den Pop ihrer Region mit westlichem Alternative Rock, unter Führung ihres schwulen Lead-Sängers Hammed Sinno (und es kann gerade in dieser Region nicht ganz einfach sein, geoutet zu leben und den traditionellen Elementen der Bevölkerung die Mittelfinger zu zeigen). Was sie aber besonders interessant macht ist, dass sie dem bei uns vorherrschenden Bild des Mittleren Ostens als uniformes, rückständiges, bedrohliches Gebilde widersprechen.
Jedenfalls zeigt der Erfolg der Band, dass viele junge Libanesen weit liberaler, aufgeklärter und moderner sind, als etwa die Trampel bei Pegida und den „Demos für Alle“.
In „3 Minutes“ befasst sich die Band mit Zensur und den Zwängen und Restriktionen, denen sie in ihren Liedern ausgesetzt sind.
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April 2015 – 7 LGBTQ-Musiktipps

Wieder ein Monat rum und in den letzten Wochen gab es eine richtige Flut neuer Musik von queeren Künstlern und/oder über LGBTQ-Themen. Also diesmal gleich 7 meiner Favoriten der letzten Zeit:

1. Josef Salvat – Hustler


Der australische Sänger wurde letztes Jahr bekannt durch ein Cover von Rihannas Diamonds. Das neue Video zu Hustler hat schon fast etwas von einem Kurzfilm und spielt mit Themen wie Bi-/Pansexualität und gekaufter Intimität.
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März 2015 – 5 LGBTQ-Musiktipps

In den letzten Wochen sind mir wieder eine ganze Reihe Songs von LGBTQ-Künstlern oder über LGBTQ-Themen aufgefallen. Also hier die neueste Liste mit sehenswerten Musikvideos:

1. The Hidden Cameras – Carpe Jugular


Die kanadische Indie-Pop Band macht seit vielen Jahren queere Musik – sie bezeichnen ihr Genre als „gay church folk music“ – und haben auch eine Reihe interessanter Videos zu LGBTQ-Themen rausgebracht. Ihre Konzerte sind berüchtigt für bizarre und spektakuläre Shows, etwa mit Gogo-Tänzern in Balaklavas begleitet von Streichquartetts.
Das Video zu Carpe Jugular ist vom letzten Jahr – Visuell packend und über ein Thema, dass wohl jeder kennt: Zurückweisung.
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Februar 2015 – 5 LGBTQ-Musiktipps

In den letzten Wochen ist wieder eine ganze Menge Musik von LGBTQ-Künstlern rausgekommen, aber auch massig Videos und Texte, die sich mit queeren Themen befassen. Hier zum dritten Mal eine Auswahl interessanter Fundstücke, teils auch ein bisschen älter, aber definitiv ein Reinhören wert:

1. Ryan Amador – Stained


Der New Yorker Sänger ordnet sich selbst in das Genre Bio-Soul ein, was sich für mich eher witzig anhört. Aber sein neuester Song Stained läuft bei mir seit Wochen ständig. Ryan Amador ist, seit er 2013 den Robert Allen Award für Songwriting gewonnen hat, ein Dauergast auf Pride-Festivals und in Gay-Clubs.
Das Video ist ebenfalls ziemlich cool, mit interessantem Look und toller Regie.
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Januar 2015 – 6 LGBTQ-Musiktipps

Mein Musikgeschmack lässt sich am besten als eklektisch beschreiben, aber ich halte besonders Ausschau nach LGBTQ-Künstlern oder Videos, in denen wir repräsentiert werden. Hier also sechs weitere Musikvideos aus aller Welt, die mir in den letzten Monaten aufgefallen sind:

1. Kadie Elder – First Time He Kissed a Boy

Electronic Pop aus Dänemark. Der Sound dieser dreiköpfigen Band wurde mal beschrieben als „Die Atmosphäre, kurz bevor es beginnt zu regnen“. Das Video löst bei mir Flashbacks zu meiner Zeit als Teenager aus, gerade auch wegen der 80er/90er Optik.

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Dezember 2014 – 5 LGBTQ-Musiktipps

Dezember heißt ja immer auch automatisch, endlose Rückblicke und Listen fürs letzte Jahr zu erstellen. Und da 2014 ein fantastisches Jahr für Musikvideos, die LGBTQ-Themen behandeln, war, hier meine Favoriten der letzten zwölf Monate:

1. Mark Forster – Flash mich

Totale Überraschung für mich, als in dem Video plötzlich ein schwules Pärchen eine Rolle spielte. Fantastisch, wie das Video mit der Erwartungshaltung spielt, die wir automatisch bei homosexuellen Themen in Medien haben. Statt die beiden Charaktere darüber zu definieren, dass sie schwul sind, sind sie einfach zwei Jungs, die Mist bauen. Ihre sexuelle Orientierung spielt letztlich keine Rolle, definiert sie nicht vollkommen. Und das in einem Pop-Video für den Mainstream.

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