Hinten im Bus – Gewalt und Notrufe

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Foto: purplemattfish CC BY-NC-ND 2.0

Seit einigen Wochen sitzt dieser Text hier in meinen Entwürfen und ich habe gezögert, ihn tatsächlich zu veröffentlichen. Weil er sich so privat anfühlt und Erinnerungen betrifft, die ich nur mit sehr wenigen Menschen geteilt habe. Weil er Erfahrungen wieder hochholt, die mich mehr geprägt haben, als mir oft bewusst ist. Weil es mir peinlich ist, über das alles nachzudenken und es nach so langer Zeit, mehr als 15 Jahren, wieder auszugraben.
Also habe ich den Entwurf immer wieder mal rausgesucht, aber dann doch wieder weggeklickt. Alte Wunden lieber in Ruhe lassen, spielt ja auch keine Rolle mehr heute, alles so lange her. Wen interessiert das denn noch heute?
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Bildungspläne – LGBTQ-Jugendliche und Ahnungslosigkeit

„Ich glaube, dass der Aufklärungsunterricht, den ich in der Schule hatte, unzureichend war. Ich denke die jetzige und zukünftige Regierungen müssen einen stärkeren Fokus auf dieses Thema legen. Der Aufklärungsunterricht, den ich erhalten habe, war mangelhaft und ich wurde nicht genügend informiert. Wenn ich mit siebzehn mehr gewusst hätte über diese Themen, dann hätte ich bestimmt anders gehandelt.“

Bullied

Foto: Lee Morley – JLM Photography. CC BY-NC-ND 2.0

Das schrieb James Hanson (heute vierundzwanzig Jahre alt) letzte Woche, nachdem eine britische Studie des National Aids Trust (NAT) veröffentlicht wurde. Er hat sich mit achtzehn Jahren mit HIV infiziert und findet harsche Worte für die mangelhafte Aufklärung an britischen Schulen:
„Ich erinnere mich daran, in einem Klassenzimmer voller Jungs gesessen zu haben, mit zuviel Angst, als dass ich Fragen gestellt hätte. Mit vierzehn wusste ich, dass ich schwul bin. Ich wusste, dass ich mich zu Jungs hingezogen fühlte und nicht zu Mädchen, und es verwirrte mich, dass mir nichts über Beziehungen zwischen zwei Personen des gleichen Geschlechts beigebracht wurde. Ich traute mich nicht, meine Lehrer anzusprechen – sie sprachen nie darüber, also nahm ich an, dass es falsch sei, schwul zu sein.“
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Empathie und Computerspiele – Anders sein unter Geeks

Gaymers, queer Geeks – wenn man nur die Oberfläche der Popkultur sieht, dann sind wir ziemlich unsichtbar. Nicht ganz ohne Grund, denn einige Geek-Hobbies, besonders Computerspiele, sind alles andere als offen und einladend.

Game Over

Foto: Joel Davis-Aldridge CC BY-NC-SA 2.0

Videogames gelten nicht gerade als das toleranteste Hobby. Besonders wer online mit anderen spielt, wird früher oder später auf anonyme Idioten treffen, die so richtig die Sau rauslassen, wenn man sie lässt. Das reicht vom üblichen „schwul“ als Dauerbeschreibung für alles, das missfällt, bis hin zu dummen Witzen und Kommentaren, die sehr tief unter die Gürtellinie gehen können. Wie überall im Internet, bringt die Anonymität die schlimmsten Seiten in einigen Leuten heraus. Kein Wunder also, dass die meisten LGBTQ-Gamer, die ich kenne, sich selten zu erkennen geben. Wer hat schon Lust, sich beim Spielen mit ausfallenden Kommentaren auseinanderzusetzen.
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Intime Geste, politischer Akt – Alltägliche Homophobie

In einem TEDx-Talk in Dublin sprach die bekannte irische Drag-Queen Panti, 2014 ausgezeichnet mit dem „People of the Year Award“ in Irland, über alltägliche Homophobie und deren Auswirkungen auf ihren Alltag:
„Ich bin 45 Jahre alt und ich lasse es mir nicht mehr gefallen, weil ich nicht mehr die Energie dazu habe. Das alles hinzunehmen ist erschöpfend. Ich bin 45 Jahre alt und ich nehme es nicht mehr hin, weil ich ich die Geduld nicht mehr habe.“
Holding Hands Foto: Guillaume Paumier CC BY 2.0

Panti beschreibt in ihrer Rede die kleinen, scheinbar unwichtigen Dinge im täglichen Leben, die wir nicht in gleicher Weise erleben, wie der Rest der Gesellschaft:
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