Foto: Danilo Urbina CC BY-NC-ND 2.0
„Ihr solltet euch nicht als anders bezeichnen. Ist doch kein Wunder, dass ihr ständig ausgegrenzt werdet, wenn ihr das selber macht“
Da sitze ich also nun, erst mal sprachlos. Mit einem einzigen Kommentar ist eine Diskussion komplett entgleist, in der wir über die Erfahrungen von LGBTQ-Jugendlichen gesprochen haben, die sich oft isoliert und eben anders fühlen.
Nach zwanzig Minuten, in denen die Debatte zunehmend hitziger wird, klinke ich mich aus. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich dieses Argument höre:
Ihr seid ja selber schuld. Mit ein bisschen mehr Diskretion und Anpassung wäre das alles kein Problem. Die Trans-Person kann ja auch nur Zuhause ihre/seine wahre Gender-Identität ausleben und sich sonst „verkleiden“. Ein_e Trans-Jugendliche_r kann ja auch erstmal warten, bis er/sie erwachsen ist, eine ungewollte Pubertät durchgemacht hat und dann die Hilfe bekommt, die er/sie braucht.
Die gleichgeschlechtlichen Paare können ja durchaus auch außerhalb der Wohnung so tun, als wären sie nur richtig enge Freunde.
Und so weiter und so fort.
Alles durchaus zumutbar, wenn man ein bisschen versucht sich anzupassen an die Mehrheit.
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