Der Anfang vom Ende – Das irische Referendum und wir

Grooms

Foto: erin m CC BY-NC 2.0

Samstag. Ich klicke mich durchs Internet, gespannt darauf, wie das Ehe-Referendum in Irland ausgegangen ist. Als erstes Land der Welt ließ Irland die Bevölkerung entscheiden, ob die Ehe offen für alle Paare, unabhängig von Geschlechtskonstellation, sein soll.
Eine Rekordwahlbeteiligung und ein „Ja“ in jedem einzelnen Wahlbezirk bis auf einen haben sehr deutlich gezeigt, dass selbst in konservativen Teilen der Bevölkerung die meisten das Thema leid sind.
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Zölibat und Diskriminierung – Blutspende

Vor einigen Wochen habe ich mich mit meinem Bruder unterhalten und nebenbei erwähnte er beiläufig, dass er Blut gespendet hatte. Als ich ihm eröffnet habe, dass es mir nicht erlaubt ist, Blut zu spenden, wollte er mir partout nicht glauben und ich musste ihm erst die Gesetzestexte raussuchen.

Blood Donation

Foto: Peter Almay CC BY-NC-SA 2.0

Scheinbar ist das vielen gar nicht bewusst: Schwuler Sex bedeutet automatisch, nicht mehr Blut spenden zu dürfen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz bedeutet theoretisch selbst einmaliger sexueller Kontakt mit einem anderen Mann, dass lebenslang eine Blutspende nicht mehr erlaubt ist.
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Gleichgeschlechtliche Ehe – Bauchgefühl und Steuerfiasko

Als 35ster Staat (36 wenn man den District of Columbia mitzählt) in den USA wird Florida ab dem 6. Januar die gleichgeschlechtliche Ehe erlauben. Und auch bei unseren Nachbarn in Luxembourg ist seit dieser Woche die Ehe für alle da. Sowohl der Premierminister Xavier Bettel, als auch sein Vize Etienne Schneider sind beide offen schwul und planen ihre Partner zu heiraten.
Kiss In (11) - 14Feb10, Paris (France)Foto: Philippe Leroyer CC BY-NC-ND 2.0

Durch alle Medien ging die Meldung, dass Standesbeamte in mehreren Districts Floridas beschlossen haben zwar Heiratsurkunden auszustellen, aber alle Ehezeremonien einstellen werden, auch die für heterosexuelle Paare. Trotzig verweigern sie lieber die Dienstleistung für alle, bevor sie auch gleichgeschlechtliche Paare akzeptieren. Und prompt waren die Kommentare in den deutschen Medien mit Hohn und Spott gefüllt, wurde mit dem Zeigefinger gezeigt auf die ach so lächerlichen Verhältnisse dort. Nur dass uns Florida, wie inzwischen die meisten Staaten in den USA, weit voraus ist, was die Rechte für gleichgeschlechtliche Paare angeht.
Während dort verheiratete Paare tatsächlich die exakt gleichen staatlichen Rechte genießen, egal ob hetero- oder homosexuell, sitzen wir hier in Deutschland immer noch mit unserer „Eingetragenen Lebenspartnerschaft“ und einem Zwei-Klassen-System. Seit das Lebenspartnerschaftsgesetz hier 2001 in Kraft trat, musste jedes Schrittchen in Richtung gleicher Rechte mühsam vor dem Bundesverfassungsgericht erkämpft werden. Und tatsächlich hat es „nur“ 13 Jahre gedauert, bis die Homo-Ehe in den meisten rechtlichen Belangen gleichgestellt wurde. Und es waren „nur“ fast ein Dutzend Urteile des Bundesverfassungsgerichtes nötig dafür.

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