Kurzfilme: „My Coming out Story“ (2014) und „Homophobia“ (2012)

Zwei sehr verschiedene Kurzfilme, der erste ein richtiger „Feel-Good-Flick“, der andere ein ernster österreichischer Beitrag zu den inneren Konflikten, die bei LGBT-Jugendlichen häufig sind.

Ich habe nie gewagt, mir den Tag vorzustellen, an dem ich mich oute. Lange Zeit habe ich mit derselben Angst gelebt, mit der viele andere immer leben. Mit der Hilfe meines besten vierbeinigen Freundes Thor, habe ich mich entschieden dieses Video zu kreieren und meine Coming-out Geschichte zu teilen. Danke an all die mutigen Leute da draußen, die sich die Zeit genommen haben ihre eigenen Geschichten zu teilen, und die mich dazu inspiriert haben, das Gleiche zu tun.

Coming-Out Videos gibt es ja unheimlich viele, aber dieses ist so unheimlich originell und anrührend, dass er mich jedes Mal mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zurücklässt.

Der Kurzfilm spielt im Umfeld des österreichischen Bundesheeres – genauer gesagt im damaligen Assistenzeinsatz Grenzraumüberwachung an der burgenländischen Grenze. Am Schwellpunkt zum Erwachsenwerden, isoliert von Familie und Freunden, ohne Privatsphäre und in einer übermaskulinen Umgebung entwickelt der Protagonist Michael Gefühle für seinen Kameraden Raphael. Für ihn selbst sind diese Gefühle neu und weiß deshalb nicht wie er damit umgehen soll.
Durch eine starke Diskrepanz zwischen Verlangen und Unterdrückung manifestieren sich Michaels Sehnsüchte und Ängste in Form von Alpträumen, die seinem Körper jegliche Energie rauben. Mager, bleiche Gesichtsfarbe und Ringe unter den Augen sind die physischen Auswirkungen. Jede freie Minute muss er mit Raphael verbringen. Die sieben Wochen werden zu einer Belastungsprobe, die er nur dadurch besteht, in dem er beginnt seine eigenen Gefühle zu akzeptieren.

Ein düsterer, fast schon brutaler Blick auf die Auswirkungen von Homophobie. Praktisch der größtmögliche Gegensatz zum ersten Video.

Links
Das „It Gets Better“ Projekt.
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